Diese Eigenschaften machen die Islandpferde zu geschätzten Reittieren und Kameraden.
Die stämmigen Tiere sind bei einem Stockmaß von durchschnittlichen 130 cm relativ klein, dafür aber ausserordentlich kräftig.
Sie tragen ihre Reiter durch Lavafelder und Wüsten, durch reißende Flüsse und Sturm.

Ihre genaue Herkunft ist ungeklärt, die Wikinger brachten bei der Landnahme Pferde verschiedenen Urspungs mit auf die rauhe Insel. Ohne die Tiere wäre eine Besiedelung Islands auch kaum möglich gewesen. 1904 kam das erste Auto nach Island. Bis dahin war das Pferd das einzige Transportmittel für Lasten und auch das einzige Fortbewegungsmittel. Sei es um zu den jährlichen Thingveranstaltungen zu reisen, für den Pfarrer um durch seine Gemeinden zu reiten, die Post wurde auf Pferden ausgebracht und Arzt oder Hebamme erreichten damit die Patienten. Die Isländer nannten es den "wichtigsten Diener". Man benötigte es praktisch von der Wiege bis zum Grabe.

Aber auch heute sind die Pferdl nicht wegzudenken von der Insel. Die großen Herden auf ausgedehnten Weiden gehören zum Bild Islands wie die Gletscher oder Vulkane. Zwar wird ihre Arbeitskraft höchstens noch zum herbstlichen Schafabtrieb benötigt, doch die Isländer sind heute dafür begeisterte Freizeit-Reiter. Ca. 80 000 Pferde leben auf der Insel. Doch auch im Rest Europas und Nordamerika erfreuen sich Islandpferde großer Beliebtheit, somit sind sie Exportgut geworden. Und auch bei Touristen sind die Ritte quer durch Island auf 1000 Jahren alten Reitwegen sehr beliebt geworden. Oft begegnet man den Reitergruppen, die immer eine Herde freilaufender Tiere mitführen. Auf einen Reiter kommen 2-3 Ersatzpferde. Sonst wären lange Reitzeiten von bis zu 8 Stunden nicht möglich.

Der gute Charakter der Islandpferde mag von den Haltungsbedingungen herrühren. Sie leben in großen Herden, den Sommer über unter sich. In den Bergen im Norden leben sie auf Hochlandweiden. Die Fohlen werden ohne menschliche Hilfe auf den Weiden geboren und haben dann 4 Jahre Zeit sich in der Herde zu entwickeln.

Es gibt sie praktisch in allen Farben und Variationen. Ausser einer: Das "Pipi Langstrumpf-Pferd", weiß mit schwarzen Tupfen, das gibt es nicht in Island. Und sie besitzen (im Idealfall) gleich 5 Gangarten: Schritt, Trab, Gallopp, die Standardgänge, dazu den Tölt, offenbar sehr bequem für den Reiter und evtl. noch den Rennpass.

Seit der Zeit der Besiedelung blieb das Islandpferd auf der isolierten Insel ohne weitere Einflüsse von außen. Bis heute darf kein Pferd nach Island einreisen. Hat ein Pferd die Insel verlassen, wird es nie wieder zurückkehren.
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